Höhen-Grid plus Geoid

Das Bild zeigt die historische Skizze einer sich geänderten Grundstücksgrenze.
Foto: BEV

Das Produkt besteht aus den beiden Teilen

a) Höhen-Grid plus Geoid

Das Höhen-Grid plus Geoid ermöglicht die Transformation ellipsoidischer Höhen im System ERTS89/GRS80 in Höhen des MGI mit Bezug Adria 1875 (Gebrauchshöhen H.ü.A.) in einem Schritt.

b) Korrekturwerte der Höhen der Lagefestpunkte zum Höhen-Grid

Die Korrekturwerte kLFP zum Höhen-Grid dienen der Korrektur der in den Punktkarten der Lagefestpunkte enthaltenen Gebrauchshöhen, um Konformität mit den mittels GNSS-Messungen, Geoidundulationen und Höhen-Grid abgeleiteten Gebrauchshöhen zu erlangen.

Eignung/Nutzung

a) Höhen-Grid plus Geoid

Transformation von Höhen z. B. aus Laserscanning-Daten, die im System ETRS89/GRS80 vorliegen, in Gebrauchshöhen des MGI (im Niveau der Nivellementhöhen).

b) Korrekturwerte zu den Höhen der Lagefestpunkte zum Höhen-Grid

Abstimmung von Gebrauchshöhen (z.B. bei Laserscanning), die mit dem Höhen-Grid plus Geoid aus ellipsoidischen Höhen erzeugt wurden, mit den Gebrauchshöhen der Lagefestpunkte.

Datentyp

a) Gitterwerte

b) Punktwerte

Aktualität

a) Erstmalig erstellt auf Basis der Produkte "Höhen Grid" und "Geoidundulationen in Österreich",
derzeit keine Aktualisierung geplant

b) Wird bei Vorliegen von weiteren ETRS89-Koordinaten an Festpunkten aktualisiert

 

Produktliste und Preise

Höhen-Grid plus Geoid Preis in €
Höhen-Grid plus Geoid (ganz Österreich 15"x22,5") Unentgeltlich
Korrekturwerte zu den Höhen der Lagefestpunkte Unentgeltlich

Nutzungsbedingungen

Ausführliche Informationen über die Nutzungsbedingungen des BEV finden Sie unter Preisinformationen.

Abgabeeinheiten

  • Datensatz flächendeckend für Österreich.

Lieferung

  • Höhen-Grid plus Geoid: Manuelle Zustellung
  • Korrekturwerte der Höhen der Lagefestpunkte zum Höhen-Grid: Unentgeltlicher Download

Datenformat

  • CSV
  • GeoTIFF
  • BIL-Raster-Datei (Band interleaved by line)

Copyright

Hinsichtlich seiner Datenbanken verfügt das BEV über das ausschließliche Werknutzungsrecht gemäß §§ 40f bis 40h UrhG und das sui generis-Recht gemäß §§ 76c bis 76e UrhG.

 

 

Kontakt und Bestellung

siehe Kontakt

 

Download

Unentgeltliche Produkte

Höhen-GRID plus Geoid

Korrekturwerte zu den Höhen der Lagefestpunkte zum Höhen-Grid

Beschreibungen / Schnittstellen

BEV_S_GV_Höhen-GRID_plus_Geoid_V1.0.1 (PDF, 149 KB)

Systeme Landesvermessung 2015 (PDF, 23 MB)

Höhenreferenzsysteme 2020 (PDF, 2 MB)

 

Qualität

Höhen-Grid plus Geoid:

  • Gebrauchshöhen von Punkten des Präzisionsnivellement und des nachgeordneten Nivellements
  • Schweredaten von Schwere- und Höhenpunkten der Schweredatenbank
  • Digitales Geländehöhenmodell (DGM)
  • Geoidundulationen von Österreich im System GRS80

Korrekturwerte des Lagefestpunktfeldes:

  • MGI- und ETRS89 Koordinaten von Lagefestpunkten 1.- 6. Ordnung
  • Geoidundulationen
  • Höhen-Grid

Datenerfassung und -verarbeitung

Höhen-Grid plus Geoid

Qualitaet-Hoehen-Grid_plus_Geoid
Prinzipskizze Höhenbezugsflächen Foto: BEV
Hgeb Gebrauchshöhe bezogen auf Adria 1875 (H.ü.A.)
Horth orthometrische Höhe abgeleitet aus dem EVRS bezogen auf Amsterdam
Hell Ellipsoidische Höhe (ETRS89) bezogen auf das GRS80 Ellipsoid
ΔHHGridplus Differenzwert Hell-Hgeb
g* Mittlere Schwere der Lotlinie
γ * Mittlere Normalschwere der Lotlinie

Das Höhen-Grid plus Geoid stellt die Differenz Hell - Hgeb in einem Gitterpunktabstand von ca. 500 m (φ x λ = 15"x22,5") dar. Das bedeutet: um von einem beliebigen ellipsoidischen Höhenwert im ETRS89/GRS80 in das Niveau der Gebrauchshöhen (MGI) zu gelangen, muss der lagemäßig interpolierte Wert aus dem Höhen-Grid plus Geoid (ΔHHGridplus) von der ellipsoidischen Höhe abgezogen werden:

Hgeb = Hell - ΔHHGridplus

Ausgehend von den Linien des Präzisionsnivellements sowie einiger Linien des nachgeordneten Nivellements, wurde zunächst das Grid 1 erstellt, das die Differenzen zwischen den Gebrauchshöhen im MGI und den Normalhöhen im EVRS über die Gesamtfläche von Österreich darstellt (lageabhängige Differenzen). Weiters wurde ein Grid 2 erstellt, welches den höhenabhängigen Anteil aus dem Schwerefeld im Übergang Normalhöhe - orthometrische Höhe beinhaltet. Um die Geländestruktur des Alpengebietes ausreichend zu erfassen, wurde für das Grid 2 zusätzlich zu den 54 000 vorhandenen Schwerepunkten für weitere 50 000 TP und 358 800 Geländepunkte mit einer Gitterweite von ca. 500 m der höhenabhängige Anteil aus dem Bouguerschwerefeld berechnet. Grid 3 beinhaltet die Geoidundulationen Österreichs in ETRS89/GRS80 interpoliert auf die Gitterpunkte des Höhen-Grids.

Grid 1 = Hnorm - Hgeb

Grid 2 = Horth - Hnorm ~ [(γ*- g*)/g*] • Hgeb

Grid 3 = NETRS89 … Geoidundulationen

ΔHHGridplus = (Horth - Hgeb) - Hell = (Grid 1 + Grid 2) - Grid 3
 

b) Die Korrekturwerte des Lagefestpunktfeldes kLFP zum Höhen-Grid werden aus den amtlichen MGI- und ETRS89-Koordinaten der Lagefestpunkte (LFP), den zugehörigen Geoidundulationen und dem Höhen-Grid abgeleitet:

kLFP = Horth - Hgeb(LFP) - ΔHHGrid

Die Gebrauchshöhen der Lagefestpunkte sind vorwiegend (90%) aus trigonometrischen Höhenmessungen und nur zu einem geringen Teil aus Nivellementmessungen (5%) oder über GPS (5%) abgeleitet. Diese Höhenwerte beinhalten systematische Anteile aus der Refraktion, der Nichtberücksichtigung von Lotabweichungen, der Bestimmung zu verschiedenen Zeitpunkten, der Höhenänderungen wegen Bodenbewegungen etc. Die Summe dieser Effekte wird durch den Korrekturwert kLFP beschrieben.

Die Umwandlung einer Gebrauchshöhe Hgeb(LFP) aus der Punktkarte in eine Gebrauchshöhe Hgeb(Niv) im Niveau der Nivellementhöhen erfolgt durch

Hgeb(Niv) = Hgeb(LFP) + kLFP

Korrekturwerte können nur für Punkte angegeben werden, die ETRS89-Koordinaten besitzen und im Produkt "Festpunkte ETRS89" enthalten sind.

Literatur:

Ch. Briese, N. Höggerl, E. Imrek, J. Otter, D. Ruess: Transformation von GNSS-Höhen in österreichische Gebrauchshöhen mittels einer Transformationsfläche (Höhen-Grid). Österreichische Zeitschrift für Vermessung und Geoinformation 99. Jg., Heft 4/2011, S.267 - 281, Wien 2012.

J. Otter: Transformationsflächen für die Umrechnung zwischen ETRS89 und MGI in Österreich. Österreichische Zeitschrift für Vermessung und Geoinformation. 100. Jg., Heft 3/2012, S. 333-340, ISSN 1605-1653.

Allgemeine Höhengenauigkeit

Die Genauigkeit der Anpassung (1σ) liegt im Bereich der Nivellementlinien in Niederungen bei ± 0,5 cm, im Mittelgebirge <± 2,0 cm und in Hochgebirgsregionen > ± 2,0 cm. Anhand von Testrechnungen abseits der Nivellementlinien wird die Genauigkeit mit < ± 5 cm abgeschätzt. Die Genauigkeit des Geoides beträgt ca. ± 3.0 cm (siehe Produkt: „Geoid und Lotabweichungen“).

Daraus ergibt sich eine Höhengenauigkeit für das Höhen-Grid plus Geoid von (1 σ) ca. ± 3,5 cm im flachen Gelände, in Gebirgsregionen von ca. ± 6 cm.

Fortführung

Ergänzung nur der Korrekturwerte zu den Höhen der Lagefestpunke bei Vorliegen weiterer ETRS89-Koordinaten an Festpunkten 1.- 6. Ordnung sowie Aktualisierung bei Änderungen an der Punktstabilisierung (Auflagenänderung).

Allgemeine Vollständigkeit

Flächendeckend für ganz Österreich (1 km Überlappungsbereich an der Staatsgrenze)

 

Lagebezug

Bezugssystem der Gitterpunkte (Gridpunkte)

MGI, Länge und Breite 2D (EPSG:4312)

Transformation Ausgangshöhen

Ellipsoidische Höhen über dem GRS80-Ellipsoid (ETRS89 3D = EPSG:4937)

Transformation Zielhöhen

GHA height = österreichische Gebrauchshöhen = MGI-Höhen (EPSG:5778)

Anmerkung: Die Transformation kann bidirektional erfolgen.

Überblick