Zeitinformation über Telefon
Das Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen (BEV) betreibt für die Darstellung der österreichischen gesetzlichen Normalzeit ein Cäsiumnormal für Zeit und Frequenz (Atomuhr).
Direkt rückführbar auf dieses nationale Normal werden die Normalzeit in Form von Sekundenimpulsen, der Normalstimmton von 440 Hz und die Normalfrequenz von 1000 Hz über das öffentliche Telefonnetz verbreitet.
Diese Normalsignale sind unter folgenden Telefonnummern erreichbar:
Sekundenimpulse: +43 1 21110 821505
440 Hz (Normalstimmton A): +43 1 21110 821507
1000 Hz: +43 1 21110 821509
Die Normalzeit wird in Form von Sekundenimpulsen übertragen, wobei zu Beginn jeder Sekunde ein 50 ms dauernder 1000 Hz Ton erzeugt wird. Der Beginn einer neuen Minute wird durch Unterdrücken des letzten Impulses vor dem Beginn dieser Minute angekündigt, weiters wird der Beginn einer neuen Stunde durch Unterdrücken der letzten fünf Impulse vor Beginn der ersten Minute dieser Stunde angekündigt.
Die Sekundenimpulse können zum Beispiel zum Setzen von Uhren und zum Kalibrieren von Kurzzeitmessern (Stoppuhren) verwendet werden.
Abweichungen, Laufzeiten und Messunsicherheiten:
Die Atomuhr des BEV wird über Vergleichsmessungen mittels GNSS-Satelliten mit anderen Atomuhren auf der ganzen Welt verglichen. Die Darstellung der Sekunde erfolgt mit so hoher Genauigkeit, dass diese Zeitskala in 1.000.000 Jahren eine Abweichung von weniger als 1 Sekunde hätte.
Die Abweichung der österreichischen Zeitskala von der internationalen Zeitskala UTC wird stets kleiner als 100 ns gehalten.
Das über die Telefonleitung übertragene Zeitsignal kommt beim Empfänger zeitverzögert an.
Diese Zeitverzögerung wird für alle Orte in Österreich sowie für Orte in benachbarten Ländern stets kleiner als 30 ms sein.
Bei der Bestimmung von Zeitintervallen hat die Laufzeit keinen Einfluss, sofern die Verbindung nicht unterbrochen wird. Wird die Verbindung unterbrochen und zu einem späteren Zeitpunkt wieder hergestellt, kann die neue Verbindung einen anderen Pfad benützen als die alte Verbindung. Dies kann zu einer leicht unterschiedlichen Laufzeit führen, die Änderung wird aber für viele Fälle unerheblich sein.
Zum Beispiel wird bei der Kalibrierung von manuell zu bedienenden Stoppuhren die Messunsicherheit praktisch ausschließlich durch das manuelle Starten und Stoppen verursacht, Änderungen der Laufzeit können daher vernachlässigt werden.
Als Richtwert für die durch das manuelle Starten und Stoppen verursachte Messunsicherheit können 0,3 Sekunden angenommen werden.