Schwerefeld

Das Bild zeigt die historische Skizze einer sich geänderten Grundstücksgrenze.
Foto: BEV

Schwerewerte

Der Schwerewert ist der Betrag der Schwerebeschleunigung bezogen auf einen in Lage und Höhe definierten Punkt. Diese Punkte sind zumeist Punkte des Höhen- oder Lagefestpunktfeldes. Bezugsrahmen für alle Schwerewerte in Österreich ist das Österreichische Schweregrundnetz (ÖSGN), das aus ca. 800 Punkten besteht. Das Niveau ist durch 42 Punkte 0. Ordnung festgelegt, die mit Absolutschweremessungen (Freifall-Gravimeter) bestimmt wurden. Die Schwerewerte der Ordnungen 1 bis 3 wurden aus vernetzten Messungen mit Relativgravimetern (Federgravimeter) abgeleitet.

Darüber hinaus existieren ca. 22.000 Nivellementpunkte mit Schwerewerten und weitere 42.000 flächenhaft verteilte Gravimeterpunkte. Unter Verwendung des digitalen Geländehöhenmodells wurden mittlere Schwerewerte entlang der Lotlinie, sowie Bouguer-Anomalien berechnet. Aus dem Bouguerschwerefeld können Oberflächenschwerewerte an beliebigen Punkten interpoliert werden.

Die Schwerewerte werden gemeinsam mit den Nivellementpunkten in der Nivellement-Schweredatenbank (NSDB) verwaltet. Die Datensätze enthalten Oberflächenschwerewert, Koordinaten und Höhe des Bezugspunktes, weiters die berechneten Werte für die mittlere Lotlinienschwere und die Bouguerschwere. Für ÖSGN-Punkte existieren Punktbeschreibungen mit Schwerewert und Geokodierung.

Die Österreichische Schwerekarte ermöglicht einen Überblick über das Schwerefeld in Österreich in Form von Bouguer-Anomalien und lässt Rückschlüsse auf den Krustenaufbau und die Dichteverteilung zu.

Auf Anfrage können Schwerewerte unter Angabe von Koordinaten und Höhe aus dem Bouguerschwerefeld berechnet bzw. gemessen werden.

Maßstabsbereich

Schwerekarte: 1:1 Million

Eignung/Nutzung

  • Messdatenreduktion
  • Ingenieurvermessung
  • Geophysikalische Anwendungen (Höhenmessung, Geodynamik,
    Isostasie, Aufbau der Erdkruste)
  • Geologische Anwendungen
  • Grundaufgaben der Technik (Masse und Kräftebestimmung)
  • Kalibrierung von Hochgenauigkeitswaagen
  • Schwerezonen für Orientierungshilfe

Datentyp

  • Datenbank
  • Thematische Karte

 

Produktliste und Preise

Schwerewert Preis in € je Punkt
Vorhandener Schwerewert, gemessen oder interpoliert im zusammenhängenden Gebiet oder entlang einer Linie 1,00
Interpolierter Schwerewert unter Berücksichtigung der Schwereanomalien und des topographischen Einflusses im zusammenhängenden Gebiet auf vorgegebenen Punkten 2,50
Reduzierter Schwerewert im zusammenhängenden Gebiet (Gitterwert) 0,10
Schwerekarte Preis in € pro Stück
Schwerekarte von Österreich, Bouguer-Anomalien,
Maßstab 1:1 Million im Format PDF
unentgeltlich
Mehrplatznutzung  
Anzahl der Arbeitsplätze
bzw. Anzahl der Arbeitsplätze im Intranet
Preisfaktor
1 - 5 1,00
6 - 25 1,25
26 - 100 1,50
Über 100 2,00
Konzernlizenz 4,00

Nutzungsbedingungen

Der Verkaufspreis beinhaltet die interne Nutzung auf bis zu 5 Arbeitsplätzen.

Ausführliche Informationen über die Nutzungsbedingungen des BEV finden Sie unter  Preisinformationen.

Abgabeeinheiten

  • Schwerewerte: Datensatz
  • Österreichische Schwerekarte: Thematische Karte 1:1 Million als unentgeltlicher Download Messdatenreduktion Ingenieurvermessung Geophysikalische Anwendungen (Höhenmessung, Geodynamik, Isostasie, Aufbau der Erdkruste)
  • Geologische Anwendungen Grundaufgaben der Technik (Masse und Kräftebestimmung) Kalibrierung von Hochgenauigkeitswaagen Schwerezonen für Orientierungshilfe

Lieferung

Datenformat

  • Schwerewerte: ASCII
  • ÖSGN-Punktkarte: PDF
  • Österreichische Schwerekarte: PDF

Copyright

Hinsichtlich seiner Datenbanken verfügt das BEV über das ausschließliche Werknutzungsrecht gemäß §§ 40f bis 40h UrhG und das sui generis-Recht gemäß §§ 76c bis 76e UrhG

 

Kontakt und Bestellung

siehe Kontakt

Bestellinformationen / Downloads

Österreichische Schwerekarte

Schwerewerte, Punkte des Höhen- oder Lagefestpunktfeldes:

Schwerewerte - GV_010_10 (PDF, 907 KB)

 

Download

Produktbeispiel(e)

Schwerewerte (ZIP, 7 KB)

Unentgeltliche Produkte

Schwerekarte

Beschreibungen/Schnittstellen

BEV_S_GV_Schweredatenaustausch_V1.1 (PDF, 176 KB)

Systeme Landesvermessung 2015.pdf (PDF, 23 MB)

 

Qualität

Datenquelle

  • Schwerewerte: Absolute/relative Gravimetermessungen
  • Österreichische Schwerekarte: Bouguer-Isanomalien

Datenerfassung und -verarbeitung

In Österreich wurden um 1874 erste Schwerewertbestimmungen durch Theodor von Oppoltzer (Militärgeographisches Institut) mit Pendelapparaten durchgeführt. Seit 1949 erfolgen Messungen systematisch entlang der Nivellementlinien mit Federgravimeter (Relativmessungen).

Als Bezugsrahmen für alle Schweremessungen in Österreich steht seit 1985 das ÖSGN zur Verfügung. Die Messungen für das ÖSGN wurden mit mehreren Relatigravimetern durchgeführt. Für die absolute Lagerung des ÖSGN ist seit 1987 ein Freifall-Absolutgravimeter im Einsatz.

Die Berechnung der Bouguerwerte bzw. der mittleren Lotlinienschwere erfolgt im System GRS80 unter Berücksichtigung der Topographie im Radius von 167 km mit Hilfe des Geländemodelles des BEV.

Die Bouguer-Isoanomalien in der Österreichischen Schwerekarte werden mit Hilfe einer Farbskala in 5 verschiedenen Farben dargestellt.

Allgemeine Genauigkeit

Wertebereich in Österreich ca. 9.80 - 9.81 m/s²
Schwerewert absolut ± 3 - 8 µGal
Schwerewert ÖSGN ± 5 - 20 µGal
Schwerewert (gemessen) ± 0,01 - 0,05 mGal (nach 1981)
± 0,05 - 0,10 mGal (1960 - 1981)
± 0,20 - 0,70 mGal (vor 1960)
Schwerewert (interpoliert) ± 0,2 - 2,0 mGal
(abhängig von Topographie und Verteilung der Ausgangspunkte)
Lotlinienschwere ± 0,5 - 3 mGal
(abhängig von Topographie und Höhenlage)
Bouguerschwerewert ± 0,2 - 1,5 mGal
(abhängig von Topographie und Verteilung der Ausgangspunkte)

Als Schwerewert g wird der Betrag der Fallbeschleunigung g bezeichnet. Die Maßeinheit ist m/s², in der Geodäsie und Geophysik ist auch das Gal gebräuchlich: 1Gal = 1cm/s², 1mGal = 10µm/s², 1µGal = 10nm/s².

Lagegenauigkeit:

Von den ca. 64.000 Punkten mit Schwerewerten haben ca. 29 % gemessene Koordinaten mit einer Genauigkeit besser 10 cm, bei etwa 31 % der Punkte wurden die Koordinaten aus der Katastralmappe oder aus Luftbildkarten mit einer Lagegenauigkeit besser 2 m bestimmt. Die Lage der übrigen 40 % der Punkte wurde aus der österreichischen Karte 1:50.000 mit einer Genauigkeit von etwa 20 m bestimmt.

Höhengenauigkeit:

52 % der Punkte mit Schwerewerten haben Nivellementanschluss, bei 41 % der Schwerepunkte wurde die Höhe von TPs abgeleitet, die Höhen von 7 % der Schwerepunkte sind aus Kartenkoten abgeleitet.

Österreichische Schwerekarte:

Die Genauigkeit der Darstellung und die Dichte der Bouguer-Isoanomalien ist vom Ausgabemaßstab abhängig.

Fortführung

Schwerewerte:

Die Aktualisierung der Schwerewerte erfolgt in Zusammenhang mit Arbeiten im Präzisionsnivellement für den Aufbau des neuen Höhensystems. Weiters findet eine laufende Aktualisierung der Schwerewerte im Zuge der Erhaltungsarbeiten des ÖSGN statt.

Österreichische Schwerekarte:

Die Österreichische Schwerekarte ist aus dem Jahr 2006.

Allgemeine Vollständigkeit

Flächendeckend für ganz Österreich

 

Lagebezug

Lagebezugssystem

Gauß-Krüger M28:

MGI (Ferro) / Austria West Zone (EPSG:31281)

Gauß-Krüger M31:

MGI (Ferro) / Austria Central Zone (EPSG:31282)

Gauß-Krüger M34:

MGI (Ferro) / Austria East Zone (EPSG:31283)

Höhenbezugssystem

GHA height = österreichische Gebrauchshöhen = MGI-Höhen (EPSG:5778)

Überblick