Zeitrechnung

Der Wunsch nach einer quantitative Zeitbestimmung führt schon sehr früh zu unterschiedlichen Systemen der Zeitrechnung. Das Bedürfnis nach einem korrekten Kalender und letztlich einer zuverlässigen Zeitskala wurde anhand religiöser Motive und wirtschaftlicher Notwendigkeiten in den jeweiligen Gesellschaften bewirkt.

Seit den Babyloniern und den Ägyptern wurde der Verlauf von Sonne und Mond als Maß für einen Kalender und letztlich für eine Zeitskala benützt. Auch Griechen, Juden, Römer, Maya, um nur einige Völker zu nennen bildeten ihre spezifischen Kalender. Ebenso wurden im Christentum Modelle für eine korrekte Zeitrechnung entwickelt, die in die Gregorianische Kalenderreform von 1582 gipfelte. Dieser Kalender ist bis heute gültig und bestimmt den weltweiten Standard der Zeitrechnung.

Damit auf Dauer unser Kalenderjahr mit der eines tropischen Jahres (365,2422 Sonnentage) zusammenpasst, müssen Schalttage eingefügt werden. Aus praktischen Gründen können die einzelnen Kalenderjahre nur eine ganze Anzahl von Tagen besitzen, nämlich 365 (Gemeinjahre) oder 366 (Schaltjahre).

Ob ein Jahr ein Gemeinjahr oder ein Schaltjahr ist, wird durch folgende Regeln bestimmt:

Regel 1:      Ist die Jahreszahl des Jahres durch 100 ohne Rest teilbar, nicht aber durch 400, dann ist das Jahr ein Gemeinjahr.

Nach dieser Regel sind z.B. die Jahre 1700, 1800, 1900, 2100, 2200, 2300 Gemeinjahre. Die Jahre 1600, 2000 und 2400 sind Schaltjahre.

Regel 2:     Für jene Jahre, die nicht bereits aufgrund von Regel 1 Gemeinjahre sind, gilt: Ist die Jahreszahl des Jahres durch 4 ohne Rest teilbar, dann ist das Jahr ein Schaltjahr, sonst ein Gemeinjahr.

Nach dieser Regel sind z.B. die Jahre 1996, 2000 und 2004 Schaltjahre und 1997, 1998, 1999, 2001, 2002 und 2003 Gemeinjahre.

Durch Anwendung der beiden Regeln ergeben sich 97 Schaltjahre in 400 Jahren. Die mittlere Dauer des Kalenderjahres ist somit 365 97/400 (= 365,2425) Tage und kommt der Dauer des tropischen Jahres sehr nahe.

Weiterführende Literatur:

  • Zeitrechnung, Thomas Vogtherr, Verlag C.H.Beck, 2001